Spaß beim Experimentieren und Enträtseln von Naturerscheinungen

Zweiter TTT-Forschertag der Kitas und Grundschulen in der Pestalozzischule wusste zu begeistern

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Gelungener Versuch: Ein heftiger Tornado in der Wasserflasche am Stand der Kita Neuschloss.
Foto: Hannelore Nowacki

LAMPERTHEIM – Wenn Forschen und Experimentieren für Kinder zum Vergnügen wird und Erwachsene begeistert zuschauen und mitmachen, dann ist Forschertag in Lampertheim. Eine fröhliche Festtagsstimmung lag schon vor der offiziellen Eröffnung in der Luft. Im Foyer der Pestalozzischule herrschte am Nachmittag reges Treiben, denn neunzehn Experimentierstände der teilnehmenden Kindertagesstätten und Grundschulen wurden aufgebaut und auf einer Tischlandschaft platzierten fleißige Helfer vorsichtig unzählige Papierbrücken für den Wettbewerb. "Vierhundert Kinder und Erwachsene können jetzt hier sein" schätzte Schulleiterin Ulrike Schulz den großen Ansturm ein. Gekommen waren Eltern, Angehörige und Lehrerkollegen. Bürgermeister Erich Maier und viele Netzwerk-Aktive wie Dr. Jürgen Haist, Margarete Veltmann und Dr. Sabine Nieter waren mitten im Geschehen.

Gleich nach der offiziellen Eröffnung machte die große Kinderschar im Foyer begeistert bei einem "musikalischen Experiment" mit. Chorleiter Stefan Spiesberger von der Musikschule für Tasteninstrumente war als lustiger Wissenschaftler in Laborweiß gekleidet und hatte in seinem Einkaufswagen die Zutaten mitgebracht wie Rasseln, Schlagzeug und Blaulicht. Schnell fand er kleine Assistenten und nach kurzer Übung mit dem vierstimmigen Sprechgesang "TTT" - "Vermutung", "Erde und Wasser" – "Luft" war die Vorstellung rhythmisch perfekt und beeindruckend.

Verblüfftes Staunen zeigte sich bei den kleinen und größeren Kindern angesichts rätselhafter Naturerscheinungen. Zum Glück gab es für alle Phänomene eine wissenschaftlich fundierte und verständliche Erklärung. Die Fakirtüte von der Kita Guldenweg hielt dicht, die Geheimschrift der Kita Rosenstock ließ sich wieder sichtbar machen und wie Wassertropfen zur Lupe werden, war bei der Kita Europa-Ring zu erfahren. Einen Wirbelsturm in der Wasserflasche konnten die Kinder selbst herbeischütteln, die richtige Technik für den Flaschentornado erfuhren die faszinierten Jungen und Mädchen bei der Kita Neuschloss. Erstaunlich auch, was man mit Backpulver anfangen kann. Essig dazu geben und schon brodelt es – ein Mittel zum Kerzenlöschen oder Luftballon aufblasen. Die jungen Experimentalforscher der Goetheschule hatten anfangs "die Vermutung", das Gemisch würde explodieren".

Beim Wettbewerb der Schul- und Kita-Teams im Brückenbauen nach Leonardo da Vinci – ohne Hilfsmittel - kam es darauf an, in drei Minuten so viele Holzteile wie möglich zu verbauen. Beim Papierbrücken-Wettbewerb der Teams und Einzelarchitekten kam es der Jury vor allem auf Schönheit, Stabilität und Funktionalität an. Erfolg hatte auch ein kreatives witziges Brückenwerk. In einem Preisrätsel war das richtige Logo der TTT-Forscherwerkstätten Lampertheim herauszufinden. Die Gewinner erhielten große und kleine Experimentierkästen. Mit den motivierenden Worten "Gewonnen haben alle" brachte Dr. Jürgen Haist vom Projektleitungsteam seine Anerkennung für die Leistung und Begeisterung der kleinen Forscher auf den Punkt.

Hannelore Nowacki


Information:
Das Netzwerk "Technik, Teams, Talente" in Lampertheim – kurz TTT – ist mit seinen Forscherwerkstätten in allen Schulen und Forscherecken in den Kindertagesstätten hessenweit einmalig. Eine Leistung, die nur durch viel Engagement aller Beteiligten – Kinder, Erzieher, Lehrer, Stadt, Kreis - und die Hilfe von Sponsoren möglich ist, wie Dr. Jürgen Haist, einer der Projektverantwortlichen und Leiter des Lessing-Gymnasiums, betont. Ausgangspunkt war eine Initiative des Unternehmerverbandes Südhessens wie auch bei MINT (wir berichteten im TIP am 21. März über die MINT-Nacht). "Das Netz lebt" freut sich  Haist und sieht Lampertheim damit auf einem guten Weg, die Begeisterung für Naturwissenschaften schon im Kindergarten zu wecken und nahtlos über die gesamte Schullaufbahn zu erhalten. Er wusste von motivierten Kindern zu berichten, die noch nicht schreiben und lesen können, aber vor dem Forscherrat ihrer Kita ihre Ergebnisse gekonnt präsentieren. Möglichst viele junge Leute sollen sich für einen naturwissenschaftlich-technischen Beruf entscheiden – Wunsch und Ziel auch der Wirtschaft.

Hannelore Nowacki

(Quelle: TIP-Verlag vom 25. MÄRZ 2009)